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Interview: DIALOG:LINIE (Video)

[English below] Die Linie und die Zeichnung sind zentrale Aspekte meiner interdisciplinären künstlerischen Ausdrucksweise.

Im Sommer 2025 wurde ich eingeladen an einer spannenden Projekt Serie der GEDOK Brandenburg Teil zu nehmen: DIALOG:LINIE.

Den Auftakt bildete eine Mini-Residence: Zwei Tage. Zwei Künstlerinnen. Ein Raum. – in der Adelheid Fuss und ich gemeinsam das Thema ‘Zeichnung und Raum’ erforschen konnten. Im Anschluss gab es dazu eine Ausstellung der entstandenen Arbeiten und Prozesse.

Ich freue mich, dass es nun ein Video gibt von einem Interview mit Adelheid Fuss und mir, in dem wir über das Projekt und unsere Erfahrungen reden.

Zusätzlich teile ich hier unter dem Video auch noch weitere Gedanken von mir zu dem Thema, die ich mir für das Künstlerinnengespräch zur Eröffnung mit Kaj Osteroth notiert hatte.

Das Interview mit Adelheid Fuss und Imke Rust führte Kaj Osteroth im Ausstellungsraum der Galerie Kunstflügel in Rangsdorf.
Film: Kaj Osteroth und Timothy Speed, 2025.

Vielen Dank an die GEDOK Brandenburg, Kaj Osteroth und Timothy Speed für diesen Film.

Mehr Infos und Bilder zu dem Projekt und der Ausstellung findet ihr HIER.

Interviewfragen zur Eröffnung der Ausstellung

Geführt von Kaj Osteroth

Kaj Osteroth: In einem Interview mit Carola Hartlieb-Kühn sagst du: „Ich benutze die Äste, um einen Fluss zu zeichnen.“ Das klingt nicht nur sehr schön und beinahe poetisch sondern bietet auch einen großzügigen, erweiterten Begriff der Zeichnung. Würdest du zu deinem Begriff der Zeichnung deine Gedanken mit uns teilen?

Imke Rust: Ich arbeite sehr vielseitig und unterschiedlich und habe dann irgendwann festgestellt, dass einer der sprichwörtlichen roten Fäden in meiner Arbeit eigentlich die Linie ist.
Ich denke und sehe in Linien. Vor allem die unsichtbare Linien, die Verbindungen auftun, aber auch Linien die Dinge umschreiben, Klarheit schaffen und durch ihre Präsenz auch auf die Zwischenräume aufmerksam machen.

Die Linie drückt für mich sehr stark Gefühle aus und lenkt unsere Wahrnehmung. Ich liebe die einfache Bleistift Linie oder Zeichnung auf Papier, aber finde es total spannend, sie weiter zu denken: Als dreidimensionale große Linie im Raum oder in der Landschaft, die sehr vergängliche Linie die ein Windhauch zeichnet oder etwa die vielen geistigen Linien die in meinem Kopf entstehen, zwischen Ideen, Gegebenheiten oder unterschiedlichen Themen.

Kaj Osteroth: Du bist Beobachterin und Teil eines großen Ganzen. Wolken, Termiten, Systeme und Strukturen werden zu Bild, zu Kunst. Viele dieser Aspekte sind auch hier in der gemeinsam entwickelten Installation wiederzuerkennen. Wie sieht bei dir eine Annäherung an einen neuen Raum aus?

Imke Rust: Ich neige wirklich dazu immer gerne das große Ganze zu denken. Wenn ich also einen neuen Raum oder Projekt begegne, versuche ich die Gegebenheiten zu überblicken und mich dann drauf einzulassen, welche Linien – also Verbindungen – entstehen wollen.

Zwischen allen Ideen, all den schon bestehenden Arbeiten, den Räumen und in diesem Fall die Verbindungen zu den Arbeiten und dem Dialog von und mit Adelheid Fuss.

Ich fange meist mit einer Idee an oder einem Aspekt der mich grade besonders anspricht und verfolge, welche Linien sich bilden wollen. Dabei arbeite ich sehr intuitiv und offen, aber am Ende ist es wichtig, dass in meinem Gefühl jede Linie und jede Verbindung stimmt. Nicht nur die offensichtlichen, sondern auch die auf den Meta-ebenen.

Viele anfängliche Linien werden dann auch wieder fallengelassen oder geändert, aber sie waren wichtig um mich in eine gewisse Richtung zu führen.

Kaj Osteroth: Bei der Begegnung vor Ort während eures gemeinsamen Prozess hatte ich den Eindruck, dass die Linie, also das Weitertreiben und Verlängern eines simplen Strichs, die Zeichnung, euch auch als Verortung dient. Gedanken vorantreiben, Grenzen abstecken, nicht notwendigerweise gegeneinander, sondern miteinander. War die Linie, die Zeichnung mit ihrem Potential Gegenstand eurer Diskussion, des Dialogs?

Imke Rust: Ja, auf jeden Fall. Der Dialog hinter den Kulissen und auch neben der eigentlichen Arbeit war unheimlich spannend, wertvoll und ergiebig. Viel mehr, als was vielleicht am Ende in der Ausstellung wirklich zu sehen ist.

Kaj Osteroth: Was habt ihr jeweils mitgebracht in diese Räume und den gemeinsamen Dialog? Und könntet ihr sagen, dass nicht nur das gemeinsame vor Ort sein und der Austausch, sondern auch das Medium, also die Zeichnung auf Papier oder im Raum, so wie du es begreifst, Einfluss auf eure Auseinandersetzung hatte? Möglichkeiten eröffnet hat, vielleicht gerade weil sie so vielfältig, flüchtig und einfach ist?

Imke Rust: Wir kannten uns vorher nicht, aber haben schon versucht ein wenig auszuloten welche Zeichnungen und mögliche Ideen jede von uns hat, die wir mitbringen können, als Grundlage um den Dialog zu starten, und auch weil die Zeit ja sehr knapp war. Schon da hat sich die Linie und Zeichnung als sehr zentraler Aspekt aufgetan. Auch die Parallelen, das wir beide neben unserem Interesse an der Linie, auch ein Interesse für Figuren und Verbindungen haben. Oder auch die Spannung zwischen dem figürlichen und Abstrakten, dem geplanten und dem Zufall in der Linie.

Exhibition View Dialog:Linie #1 Imke Rust

ENGLISH

Drawing and the line are central aspects of my multifaceted artistic expression.

In the summer of 2025, I was invited to take part in an exciting project series organised by GEDOK Brandenburg: DIALOG:LINIE.

It kicked off with a mini-residency: Two days. Two artists. One room. during which Adelheid Fuss and I explored the idea of ‘Drawing and Space’.
This was followed by an exhibition of the resulting works.

Now I am happy to share a video of an interview with Adelheid Fuss and me in which we talk about the project, its processes and our experiences.

In addition, I am also sharing my thoughts that I had noted down for the artist talk with Kaj Osteroth at the opening.

Find more info, videos and images of this project HERE.

Interview questions for the opening of the exhibition

Conducted by Kaj Osteroth

Kaj Osteroth: In an interview with Carola Hartlieb-Kühn, you say: ‘I use the branches to draw a river.’ Not only does this sound very beautiful and almost poetic, it also offers a generous, expanded concept of drawing. Would you share your thoughts on your concept of drawing with us?

Imke Rust: My work is very diverse and varied, and at some point I realised that one of the proverbial common threads in my work is actually the line.
I think and see in lines. Especially invisible lines that open up connections, but also lines that describe things, create clarity and, through their presence, draw attention to the spaces in between.

For me, lines are powerful in expressing emotions and guide our perception. I love simple pencil lines or drawings on paper, but I find it really exciting to take them further: as large three-dimensional lines in space or in the landscape, the very transient lines drawn by a breath of wind, or the many mental lines that arise in my head, between ideas, circumstances or different topics.

Kaj Osteroth: You are an observer and part of a larger whole. For you clouds, termites, systems and structures become images, become art. Many of these aspects can also be recognised here in the jointly developed installation. How do you approach a new space?

Imke Rust: I really tend to always think about the big picture first. So when I encounter a new space or project, I try to get an overview of the circumstances and then let myself get involved in whatever lines – i.e. connections – want to emerge.

Between all the ideas, all the existing works, the spaces and, in this case, the connections to the works and the dialogue by and with Adelheid Fuss.

I usually start with an idea or an aspect that particularly appeals to me and follow the lines that want to form. I work very intuitively and openly, but in the end it’s important that every line and every connection feels right to me. Not just the obvious ones, but also those on the meta-levels.

Many initial lines are then discarded or changed, but they were important in guiding me in a certain direction.

Kaj Osteroth: When we met on site during your joint process, I had the impression that the line, i.e. the continuation and extension of a simple stroke, the drawing, also serves as a means of orientation for you. Driving thoughts forward, setting boundaries, not necessarily against each other, but with each other. Was the line, the drawing with its potential, the subject of your discussion, of your dialogue?

Imke Rust: Yes, definitely. The dialogue behind the scenes and also alongside the actual work was incredibly exciting, valuable and productive. Much more so than what might actually be seen in the exhibition that came from it.

Kaj Osteroth: What did each of you bring to these rooms and to the joint dialogue? And would you say that not only being together on site and the exchange, but also the medium, i.e. drawing on paper or in space, as you understand it, had an influence on your discussion? Did it open up possibilities, perhaps precisely because it is so diverse, fleeting and simple?

Imke Rust: We didn’t know each other before, but we tried to explore a little bit what drawings and possible ideas each of us had that we could bring with us as a basis for starting the dialogue, and also because time was very limited. Even then, line and drawing emerged as the central aspect. Also the parallels in the interests that we both have in figures and connections in addition to our interest in the line. Or the tension between the figurative and the abstract, the planned and the random in drawing.

Dialog:Linie #2 – Zeichnung und Resonanz

English below


Eröffnung 28. September 2025 · 15 Uhr · GEDOK Brandenburg

Ihr seid herzlich zur Eröffnung der Gruppenausstellung „Dialog:Linie #2 – Zeichnung und Resonanz“ eingeladen. Nach dem ersten Teil des Projekts (Dialog:Linie #1), bei dem Adelheid Fuss und ich die Räume in einer zweitägigen Residenz zeichnerisch bespielt haben, öffnet nun die zweite Etappe den Dialog weiter – mit sechs Künstlerinnen, die Zeichnung als Resonanzraum verstehen und auf ihre je eigene Weise weiterentwickeln.

Ich zeige Arbeiten aus meiner Serie „Vanitas Mosquito – Jägerin wider Willen“, die den stillen Kampf eines Sommers mit Mücken in poetische und kuriose Bilder von Nähe, Abwehr und Verbundenheit verwandeln. Ergänzend präsentiere ich die Kohlezeichnung „Wildfang“, ein Bild von kindlicher Ursprünglichkeit, Freiheit und ungebändigter Lebenskraft.


Außerdem sind wieder meine Fotoarbeiten „Eine goldene und schwarze Linie zeichnen (Stehend)“ zu sehen: Wer sie in der ersten Ausstellung verpasst hat, hat nun die Gelegenheit, sie kennenzulernen. Die beiden Panoramabilder dokumentieren eine performative Zeichnung in der Wüste – geschaffen mit Körper, Wind, Schatten und einer goldenen Rettungsdecke. Eine Zeichnung, die nur für einen Augenblick existierte und einzig durch die Fotografie bewahrt wurde.

In meiner Arbeit versuche ich immer wieder, neue und experimentelle Wege in der Zeichnung zu gehen – sei es durch den Einsatz ungewöhnlicher Materialien wie Mückenkörpern oder eigenem Blut, sei es durch zeitlich flüchtige Interventionen in der Landschaft. So erweitere und hinterfrage ich das Verständnis von Zeichnung und Linie, erkunde unkonventionelle Wege und erspüre unerwartete Korrespondenzen und Resonanzen. Umso mehr freue ich mich, solche Arbeiten nun in diesem Rahmen zeigen zu können.

Die Eröffnung findet am Sonntag, 28. September 2025 um 15 Uhr in der GEDOK Brandenburg statt. Es gibt ein moderiertes Künstler:innengespräch mit allen Beteiligten und im Anschluss freue ich mich auf einen direkten Austausch mit euch!

Die Einladung ist leider sehr kurzfristig, trotzdem hoffe ich, das der/die eine oder andere doch Zeit und Lust hat, zur Eröffnung dieser spannenden Ausstellung zu kommen!

Weitere Infos…

Galerie KUNSTFLÜGEL Seebadallee 45, 15834 Rangsdorf
Telefon: 033708 – 70733 oder 0163-2568234Bitte beachtet die neuen Öffnungszeiten: Do+So 14-18 Uhr, oder nach Vereinbarung.

🇬🇧 English

You are invited to the opening of the group exhibition “Dialog:Linie #2 – Drawing and Resonance.”
After the first part of the project (Dialog:Linie #1), in which Adelheid Fuss and I explored the spaces through drawing during a two-day residency, this second stage now broadens the dialogue – with six artists who understand drawing as a field of resonance and develop it further in their own distinctive ways.

I will be presenting works from my series “Vanitas Mosquito – A Reluctant Huntress” which transform the quiet struggle of a mosquito-filled summer into poetic and curious images of intimacy, resistance, and connection. Alongside them, I am showing the charcoal drawing “Wildfang,” a portrait of childhood’s raw vitality, freedom, and untamed life force.

Also on view once more are my photographic works “Drawing a Golden and Black Line (Standing).” For those who missed them in the first exhibition, this is another chance to encounter them. These two panoramic images document a performative drawing in the desert – created with body, wind, shadow, and a golden emergency blanket. A drawing that existed only for a fleeting moment and is preserved solely through photography.

In my practice, I continuously seek new and experimental approaches to drawing – whether through the use of unusual materials such as mosquito bodies or my own blood, or through ephemeral interventions in the landscape. In doing so, I aim to expand and question the very notion of drawing and line, exploring unconventional paths and sensing unexpected correspondences and resonances. I am all the more pleased to present such works within this context.

The opening will take place on Sunday, September 28, 2025, at 3 p.m. at GEDOK Brandenburg. A moderated artists’ talk with all participants will follow, and afterwards I look forward to an informal exchange with you.

Although this invitation comes at short notice, I hope that some of you will find the time and desire to join us for the opening of this exciting exhibition!


Und noch eine ungewöhnliche Mini-Solo-Ausstellung in der Galerie am Rosenbogen in Oranienburg:

Noch zu sehen bis zum 21. Oktober 2025. Da sich das Bild mit dem Nashorn grad verkauft hat, könnt ihr euch überraschen lassen, welches neue Bild an seiner Stelle ausgestellt wird. 

Die kleine Galerie am Rosenbogen von Maren Haubner befindet sich in Oranienburg am Ufer des Havelkanals. Einfach an der Dropebrücke runter an die Havel gehen und dann bis Havelhausen sehr idyllisch am Wasser entlang spazieren. Gerade im Herbst ein wunderschöner Weg! 


Treffen und Dialog in der Galerie (Rangsdorf)

Dialog:Linie #1 – Vom Impuls zur Zeichnung
13.07.–17.08.2025

Die Ausstellung Dialog:Linie #1 von Adelheid Fuss und mir ist in vollem Gange und wir haben wunderbare Rückmeldungen dazu erhalten.

Wenn ihr die Eröffnung verpasst habt, könnt ihr die Ausstellung noch bis zum 17. August Donnerstags oder Sonntags besuchen.

Galerie KUNSTFLÜGEL, Seebadallee 45, 15834 Rangsdorf
Telefon: 033708 – 70733 oder 0163-2568234
Bitte beachtet die neuen Öffnungszeiten: Do+So 14-18 Uhr, oder nach
Vereinbarung mit der GEDOK Brandenburg.


Eine besondere Einladung für
euch:

Am 10. August (zwischen 14:00 -18:00 Uhr) werde ich selbst in der Galerie sein.

Wenn ihr den Besuch auch nutzen möchten, um mich zu treffen, Fragen zu stellen oder eine persönliche Führung zu bekommen, wäre das eine gute Gelegenheit.

Am letzten Tag der Ausstellung (17.August) werden sowohl Adelheid als auch ich zwischen 16:00 und 18:00 Uhr anwesend sein. Adelheid schon ab 14Uhr.

Wir freuen uns, euch dort zu treffen und in den Dialog zu kommen!!

English:
The exhibition Dialog:Linie #1 by Adelheid Fuss and myself is in full swing and we have received wonderful feedback about it. If you missed the opening, you can still see the exhibitions on Thursdays or Sundays until the 17th of August.

A special invitation to you:
On the 10th of August (between 14:00 -18:00) I will be at the gallery myself. If you like to use the visit to also meet me, ask questions or get a personal tour this would be a perfect opportunity. On the last day of the exhibtion (17. August) both Adelheid and me will be present between 16:00 and 18:00.

Und hier ist ein Link zu einem kurzen Video zur Entstehung einer unserer gemeinsamen Arbeiten in der Ausstellung:

Dialog Spuren 2025 (Video 1,44min)
Performative Zeichnung mit Fussspuren aus Kaffee auf einem Kreis aus Packpapier (Ø 3,20 m).
Gemeinsame Aktion der Künstlerinnen Imke Rust und Adelheid Fuss zum Abschluss der zweitägigen Residenz Dialog:Linie. 

Inspiriert von Imke Rusts Arbeit Tracing Lines sowie dem Buch ‘Das Leben der Linien’ von Tim Ingold (Kapitel: Gehen und Zeichnen). „Damit ein Weg auf dem Boden als eine durchgehende Linie erscheint, muss er viele Male oder von vielen Menschen gegangen werden.“ Tim Ingold 

Die Residenz war ein Projekt der GEDOK Brandenburg unter der künstlerischen Leitung von Kaj Osteroth

Dialog Spuren 2025 (Video 1,44min)
Performative drawing, footprints with coffee on a circle of brown paper (Ø 3.20 m).

Collaborative artwork by Imke Rust and Adelheid Fuss at the end of the two-day residency Dialogue:Line. 

Inspired by Imke Rust’s work Tracing Lines and the book “The Life of Lines” by Tim Ingold. ‘For a path to appear as a continuous line on the ground, it must be walked many times or by many people.’ (Tim Ingold: Life of Lines, Chapter: Walking and Drawing)

The residency was a project by GEDOK Brandenburg under the artistic direction of Kaj Osteroth

Kleine Werke von Adelheid Fuss (Monochrome) und mir (bunt) in der Ausstellung. Foto @Adelheid Fuss

Auf meinem Instagram Account gibt es weitere Einblicke in die Ausstellung!

ACHTUNG: AUFNAHME! Neue Künstlerinnen der GEDOK Brandenburg 2024

I Could Not Find a Destination (Mixed Media auf Papier) wird unter anderem in der Ausstellung zu sehen sein. ©Imke Rust

In ihrem dreißigsten Jahr begrüßt die GEDOK Brandenburg fünf neue Künstlerinnen als Mitglieder. Vom 26.5.-30.6.2024 stellen Andrea Engelmann, Imke Rust, Asta Volkensfeld und Alexandra Weidmann in der Ausstellung „Achtung: Aufnahme! Neue Künstlerinnen der GEDOK Brandenburg 2024“ ihre Werke vor. Als Schriftstellerin ist Jutta Rosenkranz seit diesem Jahr neu im brandenburgischen Landesverband. 

Zur Eröffnung am Sonntag, 26.5.2024 um 15 Uhr laden wir Sie, Ihre Freund*innen und Bekannten ganz herzlich ein.

GEDOK e.V.
Gemeinschaft der Künstlerinnen und
Kunstfördernden, Gruppe Brandenburg 
Seebadallee 45 
D-15834 Rangsdorf 
Fon 0049-33708-70733

Mobil 0049-163-2568234 
www.gedok-brandenburg.de

Hier etwas Info zu meinen Arbeiten, die in der Ausstellung gezeigt werden:

Geboren und aufgewachsen in Namibia, lebt die multidisziplinäre Künstlerin Imke Rust seit zehn Jahren in Oberhavel, Brandenburg.

In ihrer Arbeit erforscht sie die subtilen Verbindungen zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen Mensch, Natur und Kulturen, um ein tieferes Verständnis für die menschliche Rolle in der Welt zu entwickeln. Durch den Einsatz von Linien, Formen, Figuren sowie verschiedenen Materialien und Techniken ertastet und untersucht sie diese Verbindungen und Ahnungen. Ziel ist es, die Herausforderungen der Menschheit besser zu verstehen und unsere Wahrnehmung als integralen Teil der Natur zu schärfen. Ihre multikulturelle Identität spielt dabei eine zentrale Rolle.

Die hier gezeigten Arbeiten bestehen hauptsächlich aus zwei größeren Werkserien: der “Roots & Branches”-Serie und den Werken, die aus ihrer mehrjährigen Forschung zu Termiten entstanden sind. In der “Roots & Branches”-Serie setzt sie sich mit dem Konzept von Verwurzelung und Wachstum auseinander, indem sie natürliche Materialien und Symboliken verwendet, um die Verbindung zwischen Mensch und Natur darzustellen. Ihre Forschung zu Termiten beleuchtet die komplexen sozialen Strukturen dieser Insekten und welche Lehren wir daraus ableiten können, was sie in ihren Werken durch detailreiche Darstellungen und innovative Techniken thematisiert.

Diese Ausstellung bietet zudem einen kleinen Einblick in ihr vielseitiges Oeuvre, das von traditioneller Zeichnung über Mischtechniken, Fotografie und Installationen bis hin zu Performance- und Videoarbeiten reicht. Besondere Beachtung verdienen ihre Arbeiten mit natürlichen Pigmenten und Materialien, die sie zum Teil aus ihrer Heimat Namibia mitbringt oder vor Ort findet, sowie ihre experimentellen Ansätze, die oft partizipatorische Elemente und ortsspezifische Installationen umfassen.

Ich freue mich auf euern Besuch der Ausstellung, wo ihr neben meiner auch noch die tollen Arbeiten von Asta Volkensfeld, Andrea Engelmann und Alexandra Weidmann bewundern könnt!

Erinnerung: Führung durch die Ausstellung & Film am 24.11.23

Wir laden herzlich ein zur Filmvorführung des preisgekröntem Film:

von Steffen Holzkamp über Imke Rusts Land Art Projekte in Namibia

Am Freitag, den 24.11.23 um 19Uhr
in der Klosterscheune Zehdenick
Domänenweg 1, 16792 Zehdenick

Künstlerin und Filmemacher sind anwesend und laden im Anschluss zur Diskussion und Führung der Ausstellung ein.

Durch den Film lernt man Imke Rusts Arbeits- und Denkweise kennen. Man bekommt eine Einsicht in ihre ortsbezogene Arbeiten in der grandiosen namibischen Landschaft.

Die Ausstellung ist ein weiteres Zeugnis von Rusts tiefer Verbindung zur namibischen Natur und ihrem Wunsch die Zusammenhänge zu verstehen und sichtbar zu machen, in diesem Fall durch prozess-orientierte Arbeiten und künstlerisch-kreativen Forschungsansätzen.

Imke Rust führt im Anschluss zum Film durch die Ausstellung um einen tieferen Einblick in ihre Materialwahl, Vorgehensweise und Gedanken zu den Arbeiten zu geben. Dabei teilt sie ihr spannendes Wissen über afrikansiche Mythologie, wissenschaftliche Erkenntnissen zu Termiten und ihrem eigenen persönlichen Dialog mit diesen fazinierenden Wesen.

Die Ausstellung zeigt Textilarbeiten, Mixed-Media Collagen, Zeichnungen, Videos und Fotografien.
Dauer der Ausstellung: 12.11.23 – 25.2.24
Öffnungszeiten: Mi – So und an Feiertagen von 13 – 17 Uhr

Trailer vom Film:

Synopsis des Films:

In der prallen Wüstensonne über 1000 Weißdornen zu Kreisen legen? Schwarze Müllsackrosen in die Sanddünen pflanzen? Oder eine halbe Tonne Salz  zu einer begehbaren Skulptur formen?

Die Landart Installationen der Namibischen Künstlerin Imke Rust folgen einem immanenten Anliegen: Der Sorge über den zunehmenden Uranabbau in Namibia und der Verschandelung der Wüste. Ihre Kunstwerke sorgen für Aufmerksamkeit, verstehen sich aber auch als ein symbolischer Schutz für das geschundene Land.

Kann Kunst etwas bewirken? Was kann ich tun? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Imke Rust auf eindringliche Weise.

In 2012 in Namibia und Berlin gedreht, spiegelt der Film die  teils meditative Stimmung der Entstehung von Rust’s Landart. Ruhige Einstellungen bei der Installation der „Salt Circles“ oder reportagige Handkamera bei der Videoperformance „The Scream“ auf der Seebrücke am Atlankik: Schnitt und Montage folgen dem Tempo der Kunst.

Die Absage der gebuchten Rust-Ausstellung seitens der Kunstvereinigung bringt dem Film eine dramaturgische Wendung und verlagert den Schwerpunkt hin zu einer gesellschaftlichen und medialen Kontroverse über die „Freiheit der Kunst“ in Namibia.

So organisiert sich die bekannte Künstlerin mit Hilfe durch ein Netzwerk von Unterstützern ihre Ausstellung einfach selbst.

Starke Bilder an atemberaubenden Orten, sowie Illustrationen und Musik verdichten den Film zu einem eindrucksvollen Statement für Courage und Eigeninitiative im eher konservativen Namibia.

Die Filmarbeit in Namibia wurde teilweise vom National Arts Council of Namibia unterstützt.

Listening to Mountains – Einzelausstellung

Ein intimer Dialog mit Termiten und anderen Naturwesen

(English below)

Sie sind herzlich eingeladen zur Eröffnung meiner Einzelausstellung
Listening to Mountains

am 11.11.2023 um 15Uhr, in der Klosterscheune Zehdenick
Domänenweg 1, 16792 Zehdenick

Zur Eröffnung spricht Dr. phil. Constanze Jaiser.

Dauer der Ausstellung: 12.11.23 – 25.2.24
Öffnungszeiten: Mi – So  und an Feiertagen von 13 – 17 Uhr

und am

24.11.23 / 19Uhr zur Filmvorführung: An Infinite Scream (45min, Deutsch) von Steffen Holzkamp
Über Imke Rusts Land Art und Umweltaktivismus in Namibia.
Künstlerin und Filmemacher sind anwesend und laden im Anschluss zur Diskussion und Führung der Ausstellung ein.

Ich freue mich auf euch!!

Imke Rust nähert sich neugierig der geheimnisvollen Seele der Termiten. Dabei erforscht sie ihre eigene Verbindung zur Erde, den Sternen, ihrer afrikanischen Herkunft und der Mythologie durch eine intuitive, tiefe Wahrnehmung. Sie spürt mit allen Sinnen dem Urgefühl der Zusammengehörigkeit nach. Mit einer großen Vielfalt an Materialien und Formen schenkt sie ihren Entdeckungen Ausdruck, und entführt den Betrachter in eine mystische, aber sehr greifbare, fremde Welt.

English:

You are cordially invited to the opening of my solo exhibition

Listening to Mountains

An Intimate Dialog with Termites and Other Nature Beings

on 11.11.2023 at 3pm, Klosterscheune Zehdenick
Domänenweg 1, 16792 Zehdenick

Dr. phil. Constanze Jaiser will introduce the artist.

Duration: 12.11.23 – 25.2.24
Opening times: Wed – Sun and on public holiday 13 – 17h00

and on

24.11.23 at 19h00 for the film screening: An Infinite Scream (45min, German) by Steffen Holzkamp
About Imke Rust’s land art and environmental activism in Namibia.
The artist and filmmaker will be present and invite you to a discussion and guided tour of the exhibition afterwards.

I am looking forward to welcoming you!!

With Listening to Mountains Imke Rust curiously approaches the mysterious soul of termites. In doing so, she explores her own connection to the earth, the stars, her African origins and mythology through an intuitive, deep perception. She traces the primal feeling of togetherness with all her senses. With a great variety of materials and forms, she gives expression to her discoveries, transporting the viewer into a mystical, but very tangible, alien world.

Offene Ateliers 7. & 8. Mai

Scroll down for English

„Die Welt ist bunt. Manchmal schön. Immer aufregend!“

Ich weiß nicht mehr wo ich das gelesen habe oder von wem es ist, aber seit dem ist es zu einer Art Motto in meinem Leben geworden. Und ich finde es passt auch zu meiner Kunst.

Am 7. & 8.Mai  (11- 18 Uhr) könnt ihr euch selbst davon überzeugen. Denn auch in diesem Jahr öffne ich mein Atelier zu den Tagen des offenen Ateliers in Brandenburg.

Wolltest du immer schon mal Kunst von mir besitzen? Oder frische Impulse an deinen leeren Wänden haben? Ein außergewöhnliches Geschenk für einen lieben Menschen? Oder, vielleicht willst du dein erspartes Geld in schöne und aufregende Kunst investieren, bevor es an Wert verliert? Dann ist jetzt die ideale Gelegenheit!

Es gibt tausend gute Gründe Kunst zu kaufen…

Noch einer ist mir zu helfen, Platz zu schaffen für neue, aufregende Arbeiten die gerne entstehen wollen.
Denn mein Atelier platzt aus seinen Nähten und ich würde gerne Platz für Neues schaffen… Gerade in den letzten „Corona Jahren“ sind viele neue Arbeiten entstanden, dafür gab es aber wenig Möglichkeit sie auszustellen oder zu verkaufen.

Außerdem: Während überall die Preise steigen, sind meine immer noch die Gleichen. Da ich wirklich gerne Platz schaffen will, biete ich viele der älteren und größeren Arbeiten sogar noch billiger an.  

Es gibt Arbeiten auf Leinwand oder Papier, von ganz klein bis groß (100x100cm – so das es immer noch bequem mitgenommen werden kann) – alles unter 1000 Euro.

Aber natürlich darfst du auch gerne die Gelegenheit nutzen, einfach so mal wieder vorbei zu kommen – zu gucken, fragen, quatschen und austauschen.

 
Ich freue mich auf deinen Besuch!

Birkenstr. 11, 16515 Oranienburg O/T Neu_Friedrichsthal

Robinson… Mixed-media on found book cover.

ENGLISH:

“The world is colourful. Sometimes beautiful. Always exciting!”

I don’t remember where I read this or who wrote it, but since then it has become something of a motto in my life. And I think it also fits my art.

On 7 & 8 May (11 – 18h00) you can see for yourself. Because this year I’m opening my studio again for the open studio days in Brandenburg.

Have you always wanted to own art from me? Or have fresh impulses on your empty walls? An extraordinary gift for a loved one? Or, maybe you want to invest your saved money in beautiful and exciting art before it loses value? Now is the ideal opportunity!

There are a thousand good reasons to buy art….

One more is to help me make room for new, exciting work that is eager to be created.
Because my studio is bursting at the seams and I would like to make room for something new… Especially in the last two “Corona years”, many new works were created, but there was little opportunity to exhibit or sell them.

Besides, while prices are rising everywhere, mine are still the same. Since I really want to make room, I offer many of the older and larger works even cheaper.  

There are works on canvas or paper, from very small to large (100x100cm – so it can still be taken along comfortably) – everything under 1000 Euros.

But of course you are also welcome to just drop by – to have a look, ask questions, chat and exchange ideas.

I look forward to your visit!
Birkenstr. 11, 16515 Oranienburg O/T Neu_Friedrichsthal

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

Eugene Environmental Film Festival (15 – 24th April 2022)


Szene aus ‘An Infinte Scream’ / Still from ‘An Infinite Scream’

Ich freue mich, das der Dokumentarfilm ‘An Infinite Scream’ über meine Land Art Arbeiten in Namibia beim Eugene Environmental Film Festival gezeigt wird.

Die Filme des hybriden Festivals können online aus der ganzen Welt oder auch vor Ort gesehen werden. Falls du den Film von Steffen Holzkamp noch nicht gesehen hast, oder noch einmal gucken willst, ist dies nun eine perfekte Gelegenheit.

Hier kommst du zu unserem Film: https://eugevoff.org/an-infinite-scream/

Der Film wird in Englisch gezeigt.

(Wenn du den Film lieber in Deutsch sehen willst, dann kann ich dir einen privaten Link während dieser Zeit schicken. Bitte schicke mir dazu deine Email Adresse.)

ENGLISH:
I am happy to announce that our documentary film ‘An Infinite Scream’ about my Land Art Project in Namibia, will be screened as part of the Eugene Environmental Film Festival ( 15-24 April 2022). The hybrid festival allows the films to be seen online from all over the world, as well as in person at the Broadway Metro, Eugene.

In case you have not seen this great documentary film by Steffen Holzkamp yet, or it you like to see it again, this is a perfect opportunity to do so!

This link  takes you to the film. The film will be screened in English.

Von der Webpage vom/ from the webpage of the
Eugene Environmental Film Festival:

“In partnership with The Center for Environmental Futures Emerald Earth Film Festival, we are hosting a hybrid festival!!

April 15th to April 24th, 2022!

Join us for an exploration of our commitment to each other and the environment. Journey and be witness to diverse cultures, traditions, species, beauty, adventure, ecosystems, sustainable practices, and resistance efforts to protect our planet. Envision a world that honors and celebrates voices, perspectives, experiences, and indigenous ways of knowing from around the world

April 15-April 22 films online – free & accessible to a global audience
April 22-April 24 in-person Broadway Metro, Eugene OR http://www.broadwaymetro.com

Szene aus ‘An Infinte Scream’ / Still from ‘An Infinite Scream’

When days become long and lonely – Free Film

Wenn die Tage lang und einsam werden – Land Art Film gucken (Deutsch weiter unten)

SubRosa by Imke Rust – Film Still

The times are crazy and many people around the world are asked to stay at home and avoid social contact. So we thought the time is perfect to finally make our documentary film An Infinite Scream freely accessible to everyone via the Internet.

Also, because the documentary and the artworks have a strong and inspiring message of encouragement to find ways of becoming actively involved in creating the changes we want to see.

And, the good part is that it is available in English and in German! 

You are welcome to share the link and we would love to hear your thoughts once you have watched it.

Please take care and stay healthy!

English:

Concerned about the ever-increasing uranium mining in Namibia a local artist sets out to give the Namib Desert a voice: An Infinite Scream

Thousands of thorns arranged into traps in the blistering desert heat? Black rubbish bag roses planted between dunes or half a ton of salt poured into six huge circles?

Imke Rust’s land art installations not only show her concern about the extent of exploitation and pollution happening in the Namib Desert. They are also an attempt to symbolically protect the land and raising awareness about the effects of the ever-growing uranium mining industry.

Can art be an invocation for change?

Shot in 2012 in Namibia and Berlin, Holzkamp’s approach is determined by the nature and pace of Rust’s artworks. Meditative sequences documenting the making of the “Salt Circles” are followed by reportage style filming of the “The Scream”, an art action at the Atlantic coast.

When the local arts association unexpectedly rejects Rust’s exhibition, the film takes a dramaturgical turn and shifts the focus to the ensuing controversy about freedom of arts in Namibia. The well-known artist, with the help of a network of supporters, now finds alternative ways to ensure her works will be seen.

Strong imagery, breath-taking locations and atmospheric music weave the film into an impressive portrait of courage and initiative in a rather conservative society.

Filming on location in Namibia was supported in part by the National Arts Council of Namibia.

Title: An Infinite Scream
Documentary
English/German
45min
2012-13Produced on location in Namibia and Berlin.

Director & Producer: Steffen Holzkamp Filmmaker and musician based in Berlin.

Stills from the film.

Wenn die Tage lang und einsam werden…

Die Zeiten sind verrückt und viele Leute überall in der Welt sollen Zuhause bleiben und soziale Kontakte vermeiden. Also dachten wir uns, es ist die perfekte Zeit unseren Dokumentarfilm ‚An Infinite Scream’ für alle frei zugänglich im Internet zu veröffentlichen.

Auch weil der Film und die Kunst eine starke, inspirierende Botschaft haben, die uns ermutigt die Veränderungen die wir gerne in der Welt sehen wollen, aktiv und kreativ selbst mit zu gestalten.

Den Film gibt es in English (Original) und Deutsch (Overvoice).

Der Link kann gerne geteilt werden und wir freuen uns natürlich wenn ihr eure Gedanken zu dem Film mit uns teilt.

Bitte pass dich auf und bleib gesund!

Deutsch:

Ein Dokumentar Film von Steffen Holzkamp

Synopsis:

In der prallen Wüstensonne über 1000 Weißdornen zu Kreisen legen? Schwarze Müllsackrosen in die Sanddünen pflanzen? Oder eine halbe Tonne Salz zu einer begehbaren Skulptur formen?

Die Landart Installationen der Namibischen Künstlerin Imke Rust folgen einem immanenten Anliegen: Der Sorge über den zunehmenden Uranabbau in Namibia und der Verschandelung der Wüste. Ihre Kunstwerke sorgen für Aufmerksamkeit, verstehen sich aber auch als ein symbolischer Schutz für das geschundene Land.

Kann Kunst etwas bewirken? Was kann ich tun? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Imke Rust auf eindringliche Weise.

In 2012 in Namibia und Berlin gedreht, spiegelt der Film die teils meditative Stimmung der Entstehung von Rust’s Landart. Ruhige Einstellungen bei der Installation der „Salt Circles“ oder reportagige Handkamera bei der Videoperformance „The Scream“ auf der Seebrücke am Atlankik: Schnitt und Montage folgen dem Tempo der Kunst.

Die Absage der gebuchten Rust-Ausstellung seitens der Kunstvereinigung bringt dem Film eine dramaturgische Wendung und verlagert den Schwerpunkt hin zu einer gesellschaftlichen und medialen Kontroverse über die „Freiheit der Kunst“ in Namibia.

So organisiert sich die bekannte Künstlerin mit Hilfe durch ein Netzwerk von Unterstützern ihre Ausstellung einfach selbst.

Starke Bilder an atemberaubenden Orten, sowie Illustrationen und Musik verdichten den Film zu einem eindrucksvollen Statement für Courage und Eigeninitiative im eher konservativen Namibia.

Die Filmarbeit in Namibia wurde teilweise vom National Arts Council of Namibia unterstützt.
Originaltitel: An Infinite Scream
Trailer: aninfinitescream.wordpress.com
Produktionsland: Namibia / Deutschland
Produktionsjahr: 2012 – 2013
Erscheinungsjahr: 2013
Spieldauer: 45 Minuten
Genre: Kunst/Kultur/Musik & Portrait
Regie & Kamera: Steffen Holzkamp / ONEXA-AV

Circle of Life – Meeting the Rainforest

(Deutscher Text weiter unten)

Initially I felt overwhelmed by the rainforest and how unfamiliar this environment was to me. I spent the first day getting to know the forest and made small, quick artworks to introduce myself to the forest and ask its blessings for me to work there.

Small creative offerings to Banco forest:

Following is a short meditation which I have written in my sketchbook on the first day in the Banco forest:

Introducing myself to the forest.

A desert girl coming from the cold.
Feeling fragile and overwhelmed.
It is noisy.
My headache is slightly better.
I think it is raining.
I can hear it, but not feel it.

I feel a lot of pressure. And some loneliness…

I must trust that Banco will also introduce itself to me.
Open up and invite me in. Share its secret and let me know why I have come here.
Why are we brought together?

I feel a certain sadness.
I don’t belong. But that should be obvious.
This is a foreign place.
Africa, but far away from home.

Desert. Contained.

I am here. In the rainforest.
The lungs of Abidjan.
The heart of the rain.

I am here for a reason.

To bring a gift and to receive some.
As a pioneer. As a creator. As an African and a German – I meet in the middle (of my two homes).

I am coming to the source of the rain.
To learn, to understand, to transform and be transformed.

There is something the forest needs from me. That is why I am here.
I am open to all I can be and listening and feeling into what needs to happen.

Desert. Contained. In a rainforest.

I witness. I create. I play. I move. I am moved.

The space which chose me

By the end of the day the forest invited me to this space and I knew this is where I should start. A few initial ideas were considered and offered to the forest, but then discarded, when I realised it is not what wants to happen there.

Working with no plan and with this kind of careful dialogue with the nature around me is exciting and yet always a challenge too. I am challenged to trust, to become quiet, to hush my ego and to ignore my inner critic (and she is a real tough one).

The dialogue happens on a soul-heart basis. I imagine a next step and then feel it in my body. Does it feel good? Is there a YES? Are there any other images coming up?

As soon as there is a yes-feeling, I start with that step. Even though I usually do not know where the road leads to or how the final artwork will look like. I have learned, that the idea, which I form in my mind, of how it should be, usually gets tumbled over pretty quickly. Unless I try to hold onto it, then the artwork does not flow along, but gets sticky, like stepping into old bubblegum.   

Starting to create a circle

All the time I had this idea to work with clay. Yet, that did not want to happen. At least for now. The idea of a circle felt good, so I mapped it out with some fallen branches. Then I found more branches and thought, ok, I can just as well add them.

Part of the benefits of the AGA was, that there were several art students who would assist us artists with our work. Having an assistant, especially an enthusiastic and hard-working student, who is curious, open and friendly is a real blessing. I still had no idea where this will be going. Silue, my assistant, wanted to know what he can do. After asking him to wait a few times, I realised that I needed to just give him some task. So I asked him to collect some more branches.

After the first day of working, with Tenena Francis Silue.

And I too collected some more branches and slowly this nest-like structure grew. As I worked on it, I realised that not only is it positioned between 2 large trees and enveloped by their roots, but also that there is a small tree at the entrance to the ‘nest’. I also realised that one of the large trees was in actual fact dead.

While I placed the branches along the circle, I saw the resemblance to life: we are born (small tree) then grow up (large tree) and then die (second large, dead tree) and that this cycle continuous endlessly. That is how it got its title.

Small tree, large tree and dead tree…

As I finished, I also noticed that during the two days working, I started to feel more at home and at ease in the forest. It was as if the forest has invited me to consider it as a friendly home, by allowing me to create this nest-like structure and protective circle.

I heard it whisper to me “Now you have a home in the forest too. When you are mindful, you recognise that you are part of nature and therefore always safe and protected. Similarly nature needs you to help raise the awareness, that this, our all home, needs to be protected too.”

Circle of Life (Imke Rust, Banco Forest, Abidjan for the Abidjan Green Art Biennale 2019)

View more works created during the Abidjan Green Arts Biennale HERE.

German:

Kreis des Lebens – den Regenwald kennenlernen

Am Anfang fühlte ich mich überwältigt von dem Regenwald und wie fremd ich mich in dieser Umgebung fühlte. Den ersten Tag verbrachte ich damit den Wald zu erkunden und ein paar, kleine, spontane Arbeiten zu erschaffen um mich dem Wald vorzustellen und um seinen Segen zu bitten, damit ich dort arbeiten kann.

An dem Tag entstand auch der folgende meditative Text, den ich in mein Skizzenbuch notierte:

„Mich dem Wald vorstellen.

Ein Wüstenmädchen das aus der Kälte kam.
Fühle mich zerbrechlich und ein wenig überfordert.
Es ist laut.
Meine Kopfschmerzen sind etwas besser geworden.
Ich glaube es regnet.
Ich höre es, aber fühle es nicht.

I spüre einen großen Druck. Und etwas Einsamkeit…

Ich muss Banco vertrauen, das er/sie sich mir vorstellt.
Sich mir öffnet und mich einläd. Seine/ihre Geheimnisse mit mir teilt und mir zeigt warum ich hier bin.
Warum wurden wir zusammengeführt?

Ich verspüre eine gewisse Traurigkeit.
Ich gehöre nicht hier her. Aber das ist ja offensichtlich.
Dies ist ein fremder Ort.
Afrika ja, aber sehr weit weg von Zuhause.

Wüste. Eingegrenzt.

Ich bin hier. In dem Regenwald.
Die Lungen von Abidjan.
Das Herz des Regens.

Es gibt einen Grund warum ich hier bin.

Um mein Geschenk zu bringen und etwas zu erhalten.
Als Pionier. Als Schöpferin. Als Afrikanerin und als Deutsche – wir treffen uns in der Mitte (von meinen beiden Heimaten).

Ich komme zu dem Ursprung des Regens.
Zu lernen, zu verstehen, zu verwandeln und verwandelt zu werden.

Es gibt etwas das der Wald von mir braucht. Darum bin ich hier.
Ich bin offen für alles was ich sein kann, höre und fühle was passieren soll.

Wüste. Eingegrenzt. In einem Regenwald.

Ich beobachte. Ich schöpfe. Ich spiele. Ich bewege. Ich werde bewegt.“

View from inside out.

Am Ende des Tages hat der Wald mich zu diesem, einen Platz geführt und ich fühlte hier soll ich anfangen. Ich hatte ein paar erste Ideen, die ich dem Wald anbot. Aber sie wurden verworfen, sobald ich merkte, das sie nicht passten.

Es ist spannend und gleichzeitig eine Herausforderung so ungeplant zu arbeiten und mich dabei auf einen sensiblen Dialog mit der Natur zu verlassen. Ich bin angehalten zu vertrauen und still zu werden, meinem Ego und inneren Kritiker auf stumm zu schalten. Gar nicht so einfach.

Dieser Dialog findet auf einer Herz-Seelen Ebene statt. Ich stelle mir einen möglichen nächsten Schritt vor und spüre dann in mich hinein. Fühlt es sich gut an? Ist da ein JA? Kommen irgendwelche anderen Bilder hoch?

Sobald ich ein JA-Gefühl habe, fange ich mit der Umsetzung des nächsten Schrittes an. Meist habe ich aber keine Ahnung wohin er führt oder wie das finale Kunstwerk aussehen soll. Ich habe gelernt, die Idee, die ich selber davon habe, was passieren soll, meist sehr schnell übern Haufen geworfen wird. Es sei denn ich halte zu stark daran fest, dann will es nicht fließen und die Arbeit wird zäh, als sei man in ein altes Kaugummi getreten.

Die ganze Zeit meinte ich, ich solle mit Ton arbeiten. Aber das wollte nicht passieren. Immerhin vorerst nicht. Die Idee eines Kreises lockte mich, also fing ich an, mit heruntergefallenen Ästen einen Kreis auf den Boden zu legen. Ich fand noch mehr Äste und legte sie auch auf den Kreis.

Einer der Vorzüge der AGA war, das es einige Kunststudenten gab die uns geladenen Künstlern assistieren sollten. Es ist wirklich ein Segen, einen Assistent zu haben, noch dazu jemanden, der enthusiastisch, fleißig, neugierig und offen ist. Allerdings wusste ich immer noch nicht was genau ich machen sollte und Silue, mein Assistent, wollte natürlich gerne etwas tun. Nachdem ich ihn einige Male gesagt habe, er solle einfach noch warten, bekam ich ein schlechtes Gewissen. Ich musste ihm eine Aufgabe geben. Also bat ich ihn, mir erst einmal noch Äste zu suchen.

Circle of Life (Imke Rust)

So entstand langsam ein nestähnlicher Kreis. Während ich immer mehr Äste einbaute, merkte ich, das der Kreis zwischen den Wurzeln zweier großen Bäumen war. Außerdem stand ein kleiner Baum am sich entwickelnden Eingang zu dem Kreis oder Nest. Und mir wurde klar, dass einer der großen, starken Bäume eigentlich tot war.  

So wie die Wände des Kreises wuchsen, verstand ich die Verbindung zum Leben: wir werden geboren (kleiner Baum), wachsen auf (großer Baum) und irgendwann sterben wir (zweiter großer, toter Baum). Dieser Kreislauf wiederholt sich unendlich. So bekam die Arbeit ihren Titel: Kreis des Lebens.

Nach vollendeter Arbeit fiel mir noch etwas auf. Während den zwei Tagen, in denen diese Arbeit entstand, fühlte ich mich immer mehr zuhause und wohl in dem Wald. Es war, als ob der Wald mich eingeladen hat, ihn als ein freundliches Zuhause zu erkennen, indem er mich dazu anhielt diese nestartige Struktur und einen schützenden Kreis um mich zu bauen.

Es war, als wollte er mir sagen: „Nun bist du auch im Regenwald zuhause. Solange du Achtsam bist, erkennst du dich als Teil der Natur und bist sicher und beschützt. Genauso brauche auch ich deinen Schutz und Hilfe diese Botschaft mit anderen zu teilen.

Kreis des Lebens von Imke Rust im Banco Regenwald, Abidjan. Für die Abidjan Green Art Biennale, 2019.

Hier sind weitere meiner Arbeiten die während der Abidjan Green Art Biennale entstanden sind zu sehen.